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Eisbergen ist heute ein Ortsteil der Stadt Porta Westfalica im ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen mit ca. 3.700 Einwohnern und liegt an der Weser.
Geschichte Eisbergen
Nach der Hildburglegende erfolgte 896 die Gründung der Kirchen von
Westereisbergen und Ostereisbergen. Im Jahre 1029 erfolgte die erste urkundliche
Erwähnung. 1033 schenkte Bischof Sigebert von Minden dem Stift St. Martin alles,
was ihm in Eisbergen gehörte.
1540 erfolgte die Reformation in Eisbergen. 1629/30 entstand die Wassermühle in
Fülme.
1626 wurde Hochdeutsch als Amtssprache eingeführt. In diesem Jahr wütete auch
die Pest in Eisbergen und es gab 515 Tote). 1665 besuchten 20 Kinder die Fülmer
Schule.
1818 hatte Eisbergen-Fülme 1040 Einwohner. 1875 wurde Eisbergen an die Eisenbahn
angeschlossen. Heute gibt es keinen Haltepunkt in Eisbergen mehr. 1923 wurde
Eisbergen an die Stromversorgung angeschlossen. Die erste Eisberger Weserbrücke
wurde 1927 gebaut.
1945 am 13. Mai ertranken 12 Personen beim Kentern der Behelfsfähre unterhalb
der gesprengten Brücke. 1946 wurde die im Krieg zerstörte Weserbrücke wieder
hergestellt. 1973 wurde Eisbergen im Zuge der Kreisreform einer von 15
Stadtteilen der Stadt Porta Westfalica.
Geschichte Fülme
Fülme gehörte zu Eisbergen. Immer wieder gab es aber Bestrebungen sich von
Eisbergen zu lösen. Zuletzt nach dem zweiten Weltkrieg. Die Fülmer legten auch
Wert darauf, dass der Name im Gemeindenamen genannt wurde (Eisbergen-Fülme). Im
Jahre 1965 wurden Straßennamen eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die
Häuser in Fülme getrennt von denen in Eisbergen nummeriert.
Fülme ist vermutlich genauso alt wie Eisbergen. Die ersten Höfe in Fülme
siedelten sich am Fülmer Bach an, unweit eines Sumpfgebietes/Schwemmkegels. Zu
dieser ersten Ansiedlung passt auch der Name Fülme (Fäulnis, Sümpfe).
Im oberen Teil Fülmes entstanden die ersten Markkotten.
Der untere Teil Fülmes konnte sich lange Zeit nicht ausdehnen. Die Bauern waren
nicht bereit, Land zur Bebauung abzugeben.
Im Mittelalter saß hier das Adelsgeschlecht derer von Vulm. Sie waren sogenannte
Ministeriale (niederer Dienstadel).
Die Menschen in Fülme betrieben hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht und waren
fast alle wohlhabend.
Mit Einführung der Straßennamen in Eisbergen verschwand auch der Ortsname Fülme.
Eisbergen- Fülme,
liegt an der ehemals zweigleisigen Bahnstrecke Elze-Hameln-Löhne. Die Strecke
von Elze bis Löhne wurde am 19. Mai 1875 für den Güterverkehr und am 30. Juni
1875 für den Personenverkehr durch die Hannover-Altenbekener
Eisenbahn-Gesellschaft (HAE) in Betrieb genommen.
Das Teilstück Elze-Hameln-Löhne gehörte früher zu der Hauptstrecke von Berlin
über Hildesheim, Osnabrück, Rheine und Almelo nach Amsterdam und hatte auch eine
große Bedeutung für den Güterverkehr. In den 1990er und den 2000er Jahren wurde
die Strecke, Elze-Hameln-Löhne, auf ein Gleis zurückgebaut.
Eisbergen besaß einen eigenen Bahnhof. Stilllegung dieses Bahnhofs war in den
70er Jahren.
Bilder von der ehemals zweigleisigen Bahnstrecke (Berlin) Hameln-Löhne (Aachen). Heute fährt hier eine Privatbahn.
Grüne Wiesen, sanfte Hügel, das ist das Weserbergland.
1111 Jahre Eisbergen - Fülme.
Die Dorfgemeinschaft feierte dieses Ereignis in der Woche vom 26.08.07 bis zum
02.09.07 mit einem reichhaltigen Programm.
Höhepunkt war sicherlich der große Festumzug am 2. September.
Hier einige Bilder von diesem schönen Umzug. Die Bilder können durch
anklicken vergrößert werden.
Bilder/Eisbergen-Fülme
HDR-Bilder der Ev.-luth. Kirche in Eisbergen
Zum Album, Ev.-luth. Kirche Eisbergen im Mai 2006.
Das nächste Bild zeigt das Rittergut Eisbergen.
Das Rittergut Eisbergen, welches 1396 erstmals erwähnt wird, ist ein
ostwestfälisches Herrenhaus. 1747 wurde das Rittergut von Paulus Andreas
Freiherr von Schellersheim gekauft. Bis heute wird das rund 3 ha große Rittergut
von der Familie von Schellersheim genutzt. Das Rittergut ist nicht öffentlich
zugänglich.
"Röckemanns Mühle"
in Eisbergen,
im Jahr 2006, im Rahmen
des Landartfestivals noch im schönsten
Licht, wurde möglicherweise in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 ein
Opfer des Orkantiefs "Kyrill". Es könnte ein Blitzeinschlag gewesen sein, der
die Mühle in Eisbergen zerstört hat. Möglicherweise war die Ursache des Brandes
aber auch ein, bedingt durch die hohen Windgeschwindigkeiten, heißgelaufenes
Lager der Flügelkonstruktion.
15. Dezember 2008, der Aufbau von Röckemanns-Mühle in Eisbergen nähert sich
seiner Vollendung.
Baufortschritt. (nach Auskunft eines Mühlenmitgliedes).
Das Außenmauerwerk wurde neu verfugt, innen wurden Balkenlagen eingezogen.
Am Mittwoch, dem 17.12.2008, werden die Haube, die neben der Mühle gefertigt
wurde, aufgesetzt und die Flügel montiert. (Danke für diese Info)
Die Bilder 1 und 2,
zeigen die
Mühle nach dem Brand.
Die Bilder 3, 4 und 5, zeigen den Wiederaufbau.
(Stand 15 Dezember 2008)
Weitere Bilder von Schäden, die der Orkan Kyrill in und um Rinteln
angerichtet hat. Bitte hier klicken.
Die Goltzenburg 1956 und nach dem verheerenden Großbrand am 30.10.2007 Bilder Peter Melzer.
Westlich der Fülmer Straße liegt am Fuße eines Hügels ein Gebäude, das
Goltzenburg genannt wird. Es handelt sich um ein recht stattliches Gebäude.
1857 kam ein Daniel Ludwig Reissert (evtl. Reisert, Reißert) nach Fülme, kaufte
Land und baute darauf ein Wohnhaus mit einer Fruchtweinfabrik. Hier liegt der
Ursprung der Goltzenburg. Das Gebäude war aber wahrscheinlich noch nicht die
heutige Goltzenburg.
Die heutige Goltzenburg ist ein Stampflehmbau. Die Weinfabrik lag südlich des
Hauses.
1857 beantragte Reissert die Erlaubnis, einen Dampfentwickler aufstellen zu
dürfen.
Für "eine Maas-Wein" wurden zu dieser Zeit 5 Silbergroschen verlangt. Eine "Schaumburgische
Maas" wären heute 1,25l.
Reissert blieb 10 Jahre in Fülme.
1876 war die Stadtsparkasse Warendorf Eigentümerin der Goltzenburg.
1882/83 wurde das Herrenhaus an den General Freiherr Cuno von der Goltz verkauft.
V.d. Goltz wurde 1817 in Ostpreußen geboren. In den Kriegen 1864 gegen Dänemark
und 1866 gegen Österreich zeichnete er sich aus. 1869 war er Mitglied des
Reichstages des norddeutschen Bundes. V.d. Goltz zog offenbar nach Fülme, weil
seine Tochter Marie Elisabeth 1881 den Eisberger Gutsherrn v. Schellersheim
geheiratet hat. Sie starb 1883 im Alter von nur 23 Jahren im Kindbett.
Ihr Sohn Paulus von Schellersheim war der Besitzer von Gut Eisbergen.
Der General von der Goltz starb 1897 im Alter von 80 Jahren. Nach ihm bekam das
Gebäude den Namen Goltzenburg.
Kinder hatten die Goltzenburg in guter Erinnerung. Zu Weihnachten wurden sie auf
der Goltzenburg mit Plätzchen beschenkt.
Die Goltzenburg 2006:
Das Gebäude wurde umfangreich renoviert und wieder in Stand gesetzt. Es passt
sich sehr gut in die Landschaft ein.
Das Familiengrab der Familie Cuno von der Goltz auf dem Eisberger Friedhof.
Ein vorläufig schlimmes Ende der Goltzenburg.
Ein Kaminofen löste den Brand im ehemaligen Herrenhaus "Goltzenburg" aus.
Am 30 Oktober 2007 brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder.
Bild 1 Mit freundlicher Genehmigung der Schaumburger Zeitung dieses Foto.
Bild 2 zeigt die Brandruine.
Bild 1 Bild 2
„Historisches vom Eichenkrug in Fülme“.
Die schönste Lage aller Gaststätten in Eisbergen Fülme hatte wohl der Eichenkrug.Mit weitem Blick in das Wesertal lag er am Rande der Emme.
Das Haus wurde 1896 von dem Tischler Karl Voth erbaut.
Zunächst befand sich ein Kleinhandel in dem späteren Eichenkrug.
1909 erhielt
Karl Voth eine Schankkonzession.
1910 wurde ein Saal angebaut. In dieser Zeit wurde die Gaststätte von der
Bevölkerung sehr gut angenommen.
Während einer Tanzveranstaltung stirbt ein Gast. Möglicherweise von diesem
Ereignis beeindruckt,
lehnt der damalige Landrat in Minden die Genehmigung eines allgemeinen
Erntefestes im Eichenkrug ab.
Begründung: "Das ein Bedürfnis zur Abhaltung einer öffentlichen Tanzerei in
Fülme nicht vorliege,
da im Eichenkrug schon drei öffentliche und eine geschlossene Lustbarkeit
stattgefunden hätten
und sich Fülmer Einwohner auch noch an den Lustbarkeiten in Eisbergen
beteiligten".
Der Saal diente aber nicht nur den von der Obrigkeit beargwöhnten Zwecken der
Lustbarkeit.
1913/14 fand alle drei Wochen der Gottesdienst einer Sekte statt.
Im ersten Weltkrieg diente der Saal als Trockenboden. 1918 wurde dort Laub, das
von Bäumen gestreift wurde, zum Trocknen ausgebreitet. Dieses Laub wurde
anschließend an Vieh verfüttert.
1920 wurde der Eichenkrug in Fülme von einem Adolf Lehmann bewirtschaftet.
Lehmann war nur knapp zwei Jahre Wirt im Eichenkrug.
Im Mai erhielt Karl Voth erneut die Konzzession für sein Wirtshaus.
1926 und 1928 war vorübergehnd die Bäckerei Waterman im Eichenkrug Fülme
untergebracht.
1927 übergab Karl Voth Gastwirtschaft und Lebensmittelladen an seinen
Schwiegersohn Karl Steinmann.
Spätestens jetzt wurde "Eichenkrug" die offizielle Bezeichnung der Gaststätte,
die jetzt auch Fremdenzimmer anbot.
Im zweiten Weltkrieg wurde der Saal zum Gefangenenlager. Für die Unterbringung
erhielt Steinmann 0,20RM pro Mann.
Im April 1945 erhielt die Gaststätte bei den Kämpfen um Eisbergen einen
Artillerietreffer.
In den Nachkriegsjahren fanden im Eichenkrug Fülme regelmäßige
Tanzveranstaltungen statt.
Der Eichenkrug wurde zu der Zeit auch "Monte Carlo" genant, und war in den
Nachbardörfern bekannt.
Nach 1960 wurden die Tanzveranstaltungen weniger. Der Saal wurde zum
Unterstellen von Goggomobilen genutzt.
Am 15.06.1947 fand das erste Kranzreiten in Fülme statt. Der Festwirt war Karl
Steinmann.
Für Weihnachtsfeiern der Fülmer Schule stellte Steinmann den Saal kostenlos zur
Verfügung.
Im Juni 1965 starb Karl Steinmann. Der Eichenkrug wurde vermietet.
Am 30.03.1974 brach ein Feuer aus. Der Schaden wurde beseitigt und Mutter und
Tochter Steinmann führten die Gaststätte.
1981 starb die Mutter. Der Eichenkrug wurde geschlossen.
Im Oktober 1987 brannte es erneut. Seitdem liegt der Saal, der 77 Jahre als
Tanzboden, Gottesdienststätte, Trockenboden, Gefangenenlager, Autohalle
und Schulveranstaltungsraum gedient hatte, in Trümmern.
In den Fünfzigern- und anfang der sechziger Jahre, immer zu Weihnachten, wurden Theaterstücke von Fülmer Schülern im Eichenkrug aufgeführt.
Die Aussicht vom Eichenkrug ist auch heute noch sehr schön. Leider ist der Eichenkrug in Fülme heute (2006) ein aufgegebenes Gebäude und stark verfallen.
2010 wurde das Gebäude abgerissen.
Ein kleiner Abstecher nach Veltheim.
An der Ortsgrenze zu Eisbergen steht eine Windmühle, ein Wallholländer. Dieser
Wallholländer wurde 1903 als Ersatz für einen 1870 errichteten Erdholländer
gebaut. Dieser Erdholländer stand zunächst auf dem Bockshornberg. Von diesem
Erdholländer ist bekannt, dass die Flügel so tief hingen, dass der zwölfjährige
Sohn des Müllers von ihnen beim Drehen tödlich verletzt wurde. Nach einem
Blitzeinschlag musste diese Mühle abgerissen werden.
Wallholländer in Veltheim.
Eisbergen Fülme
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